Xinjiangs Lager sind ideale „Settings“ für die Ausbreitung von Infektionen
Ein ehemaliger Inhaftierter und Familienangehörige derer, die in „Transformation durch Bildunglager“ um’s Leben gekommen sind, teilen ihre schrecklichen Erfahrungen mit Bitter Winter.
LI BENBO
März 12, 2020
Übersetzung aus dem Englischen durch Uigur Zeiten
März 16, 2020
Ein ehemaliger Inhaftierter und Familienangehörige derer, die in „Transformation durch Bildunglager“ um’s Leben gekommen sind, teilen ihre schrecklichen Erfahrungen mit Bitter Winter.
Menschenrechtsaktivisten und Familienangehörige derer, die in Xinjiangs „Transformation durch Bildunglager“ ihr Leben lassen mussten , sind wegen der Ausbreitung des Coronavirus um alle höchst besorgt , die unter den unhygienischen Bedingungen und ohne angemessener medizinischen Versorgung inhaftiert sind.
Die uigurische Diaspora hat unter Darstellung der drohenden Gefahr an die Weltgesundheitsorganisation appelliert, die Angelegenheit zu überprüfen und gebeten, dass die internationale Gemeinschaft Druck auf das chinesische Regime ausübt, die Inhaftierten freizulassen.
Die KPCH nannte diese Bedenken „Gerüchte, um Chinas Politik zu verleumden”. Aber diejenigen, die Zeit in den gefürchteten Lagern verbracht hatten, und ihre Familienangehörigen bezeugen das Gegenteil: Für Inhaftierte besteht ein hohes Risiko, sich mit Infektionskrankheiten zu infizieren.
Ein ehemaliger Lagerinhaftierter erzählte Bitter Winter, dass bei ihm sechs Monate nach seiner Inhaftierung Tuberkulose diagnostiziert wurde. Aufgrund seines Zustands wurde er vorzeitig freigelassen, nun steht er noch immer unter staatlicher Überwachung.
„Als ich das Lager verließ, wurde bei zwei anderen Männern in unserer Zelle Tuberkulose diagnostiziert”, sagte der Mann. „Sie zeigten am Anfang keine Symptome, bekamen bald Fieber und begannen zu husten.” Er vermutete, dass er infiziert war, weil er Geschirr mit anderen Insassen teilen hatte müssen.
Er beschrieb Bitter Winter den schrecklichen Zustand im Lager:
15 Menschen mussten sich eine etwa 30 Quadratmeter große Zelle teilen, erhielten kleine, gedämpfte Brötchen ohne Nährwert und gekochten Chinakohl für drei Mahlzeiten am Tag zum Essen. Einmal hörte er, wie sich der Arzt des Lagers bei der Verwaltung beschwerte, dass die Gefangenen unterernährt und ihre Körper geschwächt seien.
Hunger, Leben in ständiger Angst, körperliche und geistige Misshandlung, fehlende angemessene medizinische Versorgung, all diese und weitere Punkte haben sich nachteilig auf die Gesundheit der meisten Inhaftierten ausgewirkt. Viele von ihnen haben viel an Gewicht verloren und ein geschwächtes Immunsystem. All dies macht sie anfällig für Infektionskrankheiten.
„Mein Vater war bei guter Gesundheit, als er weggebracht wurde, wurde er im Lager krank”, sagte der Sohn eines Imams. Der Imam stammte aus der Präfektur Hotan/ Xinjiang, und starb 2018 an einer Lungenentzündung.
Die Familie durfte seine sterblichen Überreste nicht mitnehmen, und die Beamten drohten, den Sohn zu verhaften, falls er Probleme machen würde. „Mein Vater ist in Gefangenschaft gestorben, und er hat nicht einmal ein Grab”, sagte der verzweifelte Mann gegenüber Bitter Winter.
Ein Mann aus Xinjiangs Hauptstadt, Urumqi hat Bitter Winter ein Foto von einem „Transformation durch Bildunglager” , das früher ein Altersheim war, zur Verfügung gestellt. Meist werden Uiguren- und Hui-Frauen dort in Zellen mit zugemauerten Fenstern, die nur kleine Öffnungen von der Größe eines Buches für Licht und Luft lassen, festgehalten.
Die internierten Frauen haben keinen Zugang zur medizinischer Versorgung und werden von Wachen misshandelt und geschlagen, was besonders für Kranke schädlich ist. Und manchmal tödliche Folgen nach sich zieht.
„Mein Mann hatte ein chronisches Magenproblem, er konnte im Lager weder essen noch schlafen“, sagte eine Frau, deren 56-jähriger Ehemann, ein Imam war. Er starb, weil er nicht ausreichend medizinisch versorgt wurde. „Mehr als ein Dutzend Muslime wurden in einer kleinen Zelle mit schlechter Luftzirkulation festgehalten. Er konnte nicht rechtzeitig behandelt werden.“
Die Frau fügte hinzu, dass sich der Zustand ihres Mannes nach über einem Jahr im „Transformation durch Bildunglager“ stark verschlechterte. Während einer ihrer Besuche sagte der Ehemann zu ihr, dass er sich schlechter fühle und nicht essen könne. Die Frau wandte sich sofort an die Lagerverwaltung und bat darum, ihren Ehepartner freizulassen, damit er behandelt werden könne. Sie wurde jedoch ignoriert.
„Er war ein guter Mann”, kommentierte ein Freund der Familie . „ Was soll am Beten und Verehren ein Verbrechen sein ? Die KPCH hat ihr Leben ruiniert. “
Quelle: Ein Report aus „BITTER WINTER“