Ein bekannter Verleger wird seit drei Jahren vermisst

0

Bericht: Haber Uyghur
September 19, 2020

Uigur Zeiten
September 22, 2020

Bericht: Haber Uyghur

September 19, 2020

 

Uigur Zeiten

September 22, 2020

 

Übersetzung aus dem Türkischen von Uigur Zeiten

 

Der uigurischstämmige Kurban Mahmut (70), ein pensionierter Verleger wird vermisst. Sein Sohn Bahram Sintash kann seit November 2017 keine Informationen über dessen Verbleib einholen; er kann ihn seitdem weder sehen noch hören.

Kurban Mahmut


Kurban Mahmut reiste im Februar 2017 zu seinem Sohn, der mit seiner Frau und seinem Kind in den Vereinigten Staaten lebt. Sein Sohn, Bahram Sintash, ein amerikanischer Staatsbürger glaubt, dass der Grund für die Inhaftierung seines Vaters der Familienbesuch außerhalb von China sei. 

 

Im September 2018 erfuhr Sintash, dass sein Vater, Kurban Mahmut, in ein „Transformation durch Bildung“ Lager, gebracht wurde. Sintash macht sich große Sorgen um das gesundheitliche Wohlbefinden seines alten Vaters und über dessen Verbleib nicht möglich ist, Informationen einzuholen.

 

Kurban Mahmut ist ein bekannter Schriftsteller und Journalist. Er war der Chefredakteur der staatlich kontrollierten Zeitschrift „ Xinjiang” für uigurische Kultur. 

 

Er befasste sich in seinen literaturwissenschaftlichen Werken ausführlichst mit gesellschaftlichen Themen, wodurch er oft Denkanstöße zu Problemlösungen gab.

 

Er arbeitete bis zu seiner Rente von 1985 bis 2011 für diese Zeitschrift.

 

Amnesty International hatte zahlreiche Fälle über Personen aus Xinjiang dokumentiert, die wegen Überseereisen, im Ausland wohnen oder, weil sie Verwandtschaft im Ausland haben in „Umerziehungslager“ gebracht wurden.

 

Bahram Sintash arbeitet bei Radio Free Asia als Content-Manager. Der uigurische Dienst des RFA ist eine der seltenen Nachrichtenquellen, die unparteiisch über die Situation in Xinjiang berichten. Amnesty International hatte bereits dokumentiert, wie Familienangehörige der RFA- Mitarbeiter zur Zielscheibe der chinesischen Regierung wurden und wie sie in ‚Transformation durch Bildung‘ -Lager abgeführt wurden. 


Beispielsweise wurden etwa 20 Familienangehörige der Journalistin, Gulchehra Hoja, weil sie im RFA arbeitet von den chinesischen Behörden ins Visier genommen und inhaftiert.

 

Xinjiang ist eine der Regionen in China, die sich hinsichtlich ihrer Ethnien von anderen Regionen unterscheidet. Chinesischen Quellen zufolge sind mehr als die Hälfte der 22 Mio. Einwohner der Region Uiguren (ca.11,3 Mio.), dann folgen die Kasachen (ca.1,6 Mio.) und andere Turkvölker.

 

Dieser Region sind muslimische Turkvölker zugehörig, deren Sprache, Kultur und Lebensweise sich von denen der Han-Chinesen im Inneren China vollständig unterscheidet.

 

In den „Transformation durch Bildung“ – Lagern, die von der chinesischen Regierung so bezeichnet werden, befinden sich schätzungsweise mehr als eine Millionen Uiguren, Kasachen und Angehörige anderer muslimischen Turkvölker.

 

Die „ Transformation durch Bildung“ Lager oder „Umerziehungslager“ sind Lager, in denen die Menschen „deradikalisiert” werden sollen, wie die chinesische Regierung behauptet. 


Menschen, die ihr zufolge „mit ungesunden Gedanken infiziert sind.“ Gemeint sind Gedanken über uigurische Kultur, uigurische Sprache und über Religion. Gegen diese Menschen gibt es weder Anklage und noch Gerichtsverfahren. Sie haben sich juristisch nichts zuschulden kommen lassen, werden aber als „besorgniserregend” oder „nicht vertrauenswürdig” eingestuft.

 

Es besteht große Sorge um das gesundheitliche Wohlbefinden des beliebten Journalisten, Kurban Mahmut! Sintash hat seit November 2017 kein Lebenszeichen seines Vaters erhalten. Diese Ungewissheit muss für ihn sehr schmerzlich sein.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *