Inhaftierte uigurische Wissenschaftlerin erhält den Courage to Think Award 2020

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Uigur Zeiten

Radio Free Asia 

November 11, 2020

 

Übersetzung aus dem Englischen von Uigur Zeiten

 

Uigur Zeiten

Dezember 5, 2020

 

Rahile Dawut


Die inhaftierte uigurische Wissenschaftlerin, Rahile Dawut, verschwand vor drei Jahren im chinesischen Gewahrsam. Es wird geglaubt, dass sie seit dem in einem Internierungslager festgehalten wird.

 


Dawut wird am Donnerstag vom ‚Scholars at Risk’ (SAR) einem in New York ansässigen internationalen Netzwerk akademischer Institutionen, das sich für die Menschenrechte der WissenschaftlerInnen überall auf dem Globus einsetzt und dem weltweit über 400 Hochschulen angehören mit dem ‚Courage to Think Award 2020’ – ‚Mut zum Denken’) ausgezeichnet.

 

*SAR setzt sich für den Schutz jener Forschenden ein, deren Leben, Freiheit und Wohlergehen ernsthaft bedroht sind.

 

Der Award wird in einer virtuellen Konferenz „ Freiheit des Denkens 2020- Antwort zu Attacken auf Wissenschaftsakteure“, präsentiert und von Dawut‘s Tochter, Akeda Pulati entgegengenommen, die ihre Mutter in einem SAR- Statement am Mittwoch „als Wissenschaftlerin und nicht Kriminelle“ beschrieb.

 

„Sie studierte die Folklore und die kulturellen Traditionen der Minderheitenbevölkerung. Das ist weder eine Gefahr für China,

andere Institutionen oder für das chinesische Volk “, sagte Pulati.

 

 

 https://twitter.com/akida_p/status/1330283832482914309?s=21

 

 

Dawut, eine außerordentliche Professorin am Institut für Humanwissenschaften der Xinjiang Universität und die Gründerin des Forschungszentrums für Minderheitenfolklore, verschwand im Dezember 2017 kurz nachdem sie Freunden erzählte, dass sie eine Reise von Urumqi, der Hauptstadt der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang, nach Peking plane.

 

Die Familienangehörigen meldeten im August 2018 ihr Verschwinden. 
Sie vermuten sie unter den eine Million Uiguren und Angehörigen anderer muslimischen Minderheitsgruppen, die für das Hegen „ äußerst religiöser Ansichten“ und „politisch nicht korrekter Gedanken“ beschuldigt werden, und seit 2017 quer durch die Uigurische Autonome Region Xinjiang in Umerziehungslagern inhaftiert oder festgehalten werden.

 

„ Die Festnahme von Dr.Dawut, einer international anerkannten Wissenschaftlerin der uigurischen Kultur, enthüllt die eklatante Unterdrückung der Stimmen und Gedanken, die der chinesischen Regierung missfallen“, so Rob Quinn, der Direktor der Organisation Scholars at Risk, der ihr erzwungenes Verschwinden eine „Gräueltat“ nennt.

 

„Das behindert akademische Aktivitäten, die öffentliche Meinung und bedroht die Traditionen, Geschichten und Sprachen der Minderheiten “, sagte Quinn. In einem Interview mit dem uigurischen Dienst der RFA versicherte Akida Pulati am Mittwoch, dass sie weiterhin für die Freiheit ihrer Mutter kämpfen werde.

 

„Ich möchte der chinesischen Regierung sagen, dass ich nie aufhören werde, mich für ihre Freilassung einzusetzen. Als einzige Tochter meiner Mutter werde ich für ihre Freiheit weiterhin kämpfen. Meine Stimme wird von Tag zu Tag lauter und niemals leiser werden.“

 

 

„Ich fordere die chinesische Regierung auf meine Mutter sofort freizulassen“, sagte Pulati.

 

 

Zur Zielscheibe der Repressionen

 

 

Uigurische Intellektuelle sollen bedeutsame Zielscheiben der repressiven chinesischen Politik in XUAR sein. Laut der Uiguren sei dies eine Kampagne zur Ausrottung ihrer Kultur, da unzählige Akademiker und Bildungsverwalter, 

in Lager verschleppt oder verhaftet wurden.

 

Der bekannteste Fall ist der des inhaftierten uigurischen Wissenschaftlers, 

Ilham Tohti, ein Professor für Wirtschaftswissenschaften der Zentralen Nationalitäten Universität in Peking. Er wurde am 23. September 2014 wegen „Separatismus” vom chinesischen Volksgerichtshof in Urumqi zu lebenslanger Haft verurteilt, obwohl er über zwei Jahrzehntelang den Dialog und das Verständnis zwischen Uiguren und Han- Chinesen förderte.

 

Ein internationales Bündnis aus gewählten Abgeordneten forderte den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) im Oktober dazu auf in der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang zu ermitteln, ob Völkermord und andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorliegen.

 

Wenn der Internationale Strafgerichtshof beschließt die Ermittlungen zuzulassen, wäre es das erste Mal, dass das Gerichtshof China für seine Menschenrechtsverletzungen in der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang , verantwortlich macht.

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